Job ist Stressfaktor Nummer 1,
aber auch Lebenskrisen belasten die Arbeitsfähigkeit!
Die sich immer schneller drehende Arbeitswelt ist der größte Stressfaktor. Ein hohes Arbeitspensum, Hetze und Termindruck, häufige Störungen und Arbeitsunterbrechungen sowie mangelnde Wertschätzung der eigenen Leistung sind wesentlich dafür verantwortlich, dass sich aktuell bereits jeder zweite Mitarbeiter oft erschöpft, ausgelaugt und verbraucht fühlt. Allerdings ist der Job – anders als von vielen Seiten oftmals dargestellt – nicht der einzige und alles entscheidende Belastungsfaktor. Das berufliche Umfeld ist zwar ein wichtiger Lebensbereich, aber nur eine Säule der persönlichen Stabilität. Selbst bei optimal gestalteten beruflichen Rahmenbedingungen können durch Probleme im privaten Umfeld Krisen entstehen, die häufig in seelischen Beschwerden gipfeln, die die Lebens- und Leistungskraft der Mitarbeiter massiv einschränken.
Wie das Wissenschaftliche Institut der AOK (WIdO) in einer repräsentativen Befragung zeigen konnte, schränken private Krisen, wie Beziehungskonflikte, eine schwere Krankheit eines nahen Angehörigen oder auch finanzielle Probleme die Leistungsfähigkeit der Beschäftigten extrem ein. Laut WIdo war rund die Hälfte der Erwerbstätigen in den letzten fünf Jahren von solch einem kritischen Lebensereignis betroffen. Die sich daraus ergebenden Konsequenzen sind sowohl für Beschäftigte als auch für Arbeitgeber gravierend: Knapp 80 Prozent der Betroffenen berichten von psychischen Problemen, wodurch sich in der Folge mehr als die Hälfte in ihrer Schaffenskraft, Leistungsfreude und Lebensqualität erheblich eingeschränkt fühlte. Und mehr als ein Drittel fühlte sich aufgrund des kritischen Lebensereignisses unzufrieden mit der Arbeit oder meldete sich häufiger krank.